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Nimrod13.11.2024 14:24:04 8W6(22)+0W10(0)=22 Meldric01.08.2024 15:45:45 2W6(8)+0W10(0)=8 Meldric01.08.2024 15:45:11 2W6(8)+0W10(0)=8
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C3
S1 / R158 [~14h]
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Sebastian und Domenik |
B e d a n k e n |
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Autor |
Sebastian und Domenik |
1 # 1
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Rabatzbaer
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21.05.2015 00:17:44 |
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Kaptiel 1
Mögen Invasoren diese Messe zu erst treffen
Crellagor 20 Juni 3049
Intro
Crellagor 3049, es war einer jener seltenen Tage, an denen die Fabriken keine industriellen Abgase in den Himmel beförderten und ihn so in ein schmutziges Grau tränkten. Denn heute feierte man den uralten terranischen Brauch der Sommersonnenwende.
Domenik nutzte diesen Tag, um mit seiner Frau und den zwei Kindern den Strand nahe der Hauptstadt zu besuchen. Auch wenn die Anreise von ihrem Landwohnsitz mehrere Stunden in Anspruch nahm, so war es doch die Mühen wert.
Denn nur heute konnte man überhaupt die warmen Sonnenstrahlen am Strand ohne den bitteren Beigeschmack der Chemikalien im Hals und denen durch die Gase gereizten Augen genießen. Im Hintergrund startete schon die erste Musik und allmählich fanden sich noch mehr Leute ein. Noch verdeckte eine dünne Schleierwolke die Sonne und schwächte so die hellen Strahlen ab...so wie das polarisierende Glas eines BattleMechs das grelle Licht eines Lasers.
Domenik
Crellacor 3049, Feierabend auf dem Militärstützpunkt von Crellacor Prime.
Domenik und seine Einheit schnappten sich jeweils ein Tablett und eilten in Richtung der Essensausgabe, denn auch wenn sich Proteinergänzungsmittel "Hühnchen mit Kartoffeln" schon nicht besonders appetitlich anhörte, so wollte doch keiner den letzten Rest abbekommen. Denn auch wenn an jedem Tag "frisch" gekocht wurde, so gab es immer zwei Bleche, die mit den Resten des Vor(vor) Tages versetzt wurden.
Das laute Lachen und Grölen ließen ihn schon Schlimmes ahnen und beim Anblick des fast schon grauen Haufens in den letzten zwei Schalen, fiel seine Laune auf einen Tiefpunkt - schon wieder.
Auch der Drillmeister der 3. Oberon Guard Ibram Fancho wusste um diese Umstände und entließ seine Leute zum eigenen Vorteil regelmäßig früher. Domenik erblickte ihn gleich am ersten Tisch mit einem fast schon leeren Teller und breitem Grinsen auf dem Gesicht. Er wollte sich nicht die Blöße geben seine Wut und Abscheu diesem verwöhnten und arroganten Arsch gegenüber offen zur Schau zu stellen und antwortete stattdessen mit einem kecken Grinsen, offensichtlich nicht die Reaktion die sich der Drillmeister erhofft hatte.
An der Essensausgabe angelangt, ertönte wieder lautes Gelächter und Gegröle vom Tisch der 3. Oberon Guards, die wahrscheinlich wieder einen Witz auf Kosten der Crellacor Guards gerissen hatten - das Übliche halt.
Auch wenn beide Einheiten schon so einige Kämpfe miteinander bestritten haben und ansich ein eingespieltes Team sind, so gab es nach wie vor eine größere Rivalität zwischen den Einheiten. Man rettete den Hintern des anderen, respektierte ihn und trauerte auch um einen gefallenen Kameraden, aber man gehörte nunmal zu einer anderen Einheit und das war einfach mehr als nur ein Unterschied auf dem Papier.
Sebastian Beltran
Crellacor 3049, Mechhangar der 3. Oberon Guard
Sebastian Beltran drosselte die Rückwärtsgeschwindigkeit seines Hunchback-4G bis zum Stillstand, als er ihn nach der Nachmittagspatrouille wieder in die Wartungsbucht bewegt hatte. Er öffnete die Ausstiegsluke und genoss kurz die kühle Luft, die ihn empfing, bevor er sich an den Abstieg über die mehreren Sprossen machte.
Unten angekommen eilte er zum Rest seiner Einheit, die sich bereits um Drillmeister Ibram Fancho versammelt hatte: "...Ich lasse euch alle Extraschichten schuften, wenn ich herausfinde, dass jemand von euch offizielle Kanäle für seine Scherze missbraucht hat!" Sein Blick wanderte von der Einheit über die Datentafel in seiner Hand zu seiner Uhr und beendete die Standpauke: "Ich werde wegen euch nicht zu spät kommen. Es ist Schluss für heute. Morgen 0-600 vor dem Haupttor, wir machen einen 'kleinen' Ausflug!"
Auch Sebastian konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen als die Gruppe durch verschiedene Laute ihrem Missmut über diese Idee Ausdruck verlieh.
Ibram Fancho murmelte noch etwas Unverständliches und verließ den Mechhangar mit großen Schritten, um ja nicht zu spät zum Abendessen zu erscheinen. Auch Beltran's Einheit machte sich auf dem Weg und er schloss zu Kyzira auf: "Was war da denn gerade los? Die Patrouille verlief doch ohne Zwischenfälle."
"Irgendjemand hat sich einen Scherz erlaubt und sich als Khan Meldric Ward in unserer Com-Station gemeldet, faselte anschließend etwas von einem Batchall und fragte mit wievielen Einheiten wir vorhätten gegen ihn zu kämpfen, denn er würde uns gerne in einem ehrenhaften Kampf ein wenig Freiheit bringen!", erwiderte sie als Antwort. Verzog dann leicht das Gesicht und äffte Ibram Fancho nach: "Die Wölfe Kerenskys beanspruchen diese Welt für sich. Welche gezähmten Hunde verteidigen sie?"
"Oh man, was ein geistiger Dünnschiss. Ich wette wir treffen Khan Meldric Ward gleich in der Messe. Sorgen wir dafür, dass es sich für ihn nicht lohnt auf diesem Planeten zu bleiben." Ein Lachen ging durch die Einheit und sie machten sich gut gelaunt auf dem Weg zur Messe.
In der Messe angekommen besetzte die 3. Oberon Guard sogleich ihren Stammplatz. Und ein kurzer Blick in die Runde machte klar, dass die Crellacor Guard noch nicht eingetroffen war, lediglich ein paar Techs saßen am hintersten Tisch. Niemand Wichtiges stand also dem Freitagabendprogramm im Weg.
“Ein Hoch auf Crellacor, auf die 3. und mögen Invasoren diese Messe zu erst treffen! Haut rein Leute!” Allgemeines Schweigen und das Schaben von Geschirr auf Blech zeigten wie hungrig die Einheit war, denn seit dem mickrigen Frühstück haben ihre Pflichten keinen Raum für eine Pause oder gar etwas zu Essen gelassen.
“Kartoffeln mit Hühnchen...warum zum Teufel schmecke ich dann Zimt?”
Mittlerweile hatte auch die Crellacor Guard die fast schon volle Messe betreten und die geschrumpfte Essensausgabe bemerkt.
“Seht euch jetzt unseren Khan an, hätte er mal kein Batchall ausgesprochen.”, gab Sebastian so trocken wie nur möglich von sich. Der Satz in Kombination mit der Miene von Domenik brachte Lawrence “Axploit”, der rechts von Beltran saß, dazu einen Teil seines halb gekauten Essens über den Tisch zu verteilen. Allgemeines Gelächter gemischt mit heftigen Flüchen von “der roten” Jenny, die den Hauptanteil von “Kartoffeln mit Hühnchen” abbekommen hatte, folgte diesem Ausrutscher. Das Lachen war noch nicht ganz abgeebbt, da setzte Sebastian noch einen drauf: “Schaut die gezähmten Hunde sind auch schon da! Seid brav und esst schön auf!”
Domenik
Crellacor 3049, Messe auf Crellacor, abends.
Sebastian sprach natürlich so laut, dass es Domenik hören konnte. Dieser drehte sich nonchalant zu ihm hin und fragte: "Seit wann kann Scheiße eigentlich reden?"
Sekundenlang hätte man eine Stecknadel in der Messe fallen hören können und es stand völlig offen, ob es nun in einer Freitagabend-Schlägerei oder -Sauferei enden würde.
Kyzira entwich ein unterdrücktes Lachen, gefolgt von einem zischenden "Plöp": die Entscheidung war gefallen!
Nun da sich die Spannung gelöst hatte und klar war wie dieser Abend enden würde, verzichtete er mit Freuden auf "das Übliche" und ging gleich zu Flüssig-Brot über.
Mit einem Bier in der Hand suchte er den Tisch von Sebastian auf, setzte sich ihm gegenüber und prostete mit einem gut gemeinten Grinsen Kyzira zu.
Mit einem schelmischen Ausdruck wandte er sich an Beltran, kramte kurz in der Jackentasche und erhob den rechten Arm um dessen Mittelfinger jetzt eine kleines Lederband mit zwei Schlaufen hing: "Auch wenn sie dich vor dem Schlimmsten gerettet hat, kommst du mir doch nicht ohne eine Niederlage davon."
Kyzira erhob sich: "Es ist Zeit, Leute. Es wird gehackelt."
Sofort versammelten sich die Einheiten hinter ihrem jeweiligen Lanzenführer und die ersten Wetten machten ihre Runden.
Sebastian leerte sein Bier auf ex, stellte die Flasche beiseite und hakte sich in die freie Schlaufe ein.
"DREI, ZWEI", ertönte es von der Meute: "EINS, ...", als die Sirenen des Komplexes zum Leben erwachten.
Ibram Fancho sprang auf und brüllte in die Runde: "Auf zu den Mechs! Macht euch kampfbereit!"
Sebastian's und Domenik's Blicke trafen sich kurz und es war klar, dass dieser Zweikampf nicht jetzt - aber definitiv - stattfinden würde.
"Gute Jagd!"
Domenik
auf dem Weg zum Hangar der Crellacor Guards
Domenik legte gerade die letzten 100 Meter zum Mechhangar zurück als über ihm ein lauter langezogener Pfiff ertönte. Er blickte nach oben und konnte 3 Granaten ausmachen, die direkt auf den Hangar niedergingen, die Deckenpanzerung durchschlugen und im Inneren explodierten. Nach dem Bruchteil einer Sekunde ertönten Sekundärexplosionen und rissen die Hangartore von innen heraus aus den Halterungen. Die Druckwelle der Detonationen riss Domenik glatt von den Beinen und schleuderten ihn mehrere Meter zurück. Von der Explosion noch desorientiert und von dem immensen Knall halb taub, bekam Domenik den Tod seines geliebten Raven-3L "Muschbär" nur am Rande mit.
Es dauerte ein paar Minuten bis Domenik sich wieder gesammelt hatte und einen klaren Gedanken fassen konnte, ihm kam es jedoch nur wie ein Wimperschlag vor.
Seines Mechs beraubt und mit dem Wunsch sich an den Angreifern zu rächen, machte er sich auf dem Weg zur Waffenkammer des Stützpunktes. Wenn schon nicht in einem Mech, würde er sich dennoch gegen die Angreifer zur Wehr setzen!
Die Spints der Waffenkammer waren hasstig geöffnet und nicht wieder verschlossen worden. So bediente er sich an dem Schrank für die Zeus-Gewehre und schnallte sich zur Reserve noch eine Schrotflinte um.
Er verließ die Waffenkammer durch den Nordeingang und hielt an einem Fenster kurz inne. Erst jetzt wurden ihm die wahren Ausmaße dieses Angriffs bewusst. Mehrere Mechs ihm unbekannter Bauweise rückten in einer Formation über den Komplex und erste Teile der Stadt vor und äscherten jeden Widerstand einfach ein. Vor dem Haupttor erblickte er eine Gruppe von sehr kleinen Mechs; eigentlich schon zu klein für einen Mech, eher wie ein übergroßer Mensch in einer Plattenrüstung. Infanterie führten diese Gegner also auch noch in den Kampf! Von den schieren Ausmaßen dieses Angriffs überwältigt konnte Domenik nicht anders als in seine Tasche zu greifen und sein vidPhone hervor zu holen. Er hielt es an sein Ohr und sprach "Weib" ins Mikrofon. Es dauerte einen Moment bevor seine Frau abnahm: "Schnapp dir die Kinder und das Nötigste und renn so schnell du kannst zum Raumhaufen! Wende dich an Alfred, er wird dir helfen. Du musst so sofort weg von hier!" Ohne eine Antwort abzuwarten ließ er das vidPhone fallen, schnallte sich einen Kampfhelm um und machte sich auf dem Weg zum Haupttor.
Aus den Lautsprechern des Helmes ertönten schon erste Meldungen von Kampfhandlungen. Zunächst waren nur Befehle und Feindkontaktmeldungen zu hören, diese wurden jedoch zunehmend von Waffenfeuer und panischen Schreien übertönt, gefolgt von einer lauten Explosion, die die Lautsprecher des Helmes überlastete und nur verzerrt wiedergegeben werden konnte.
Am Haupttor angelangt konnte Domenik erst kaum etwas sehen, da sich ein dichter Staubnebel über das Schlachtfeld gelegt hatte. Überall lagen Trümmerstücke und Leichen herum. Erst bei genauerem Hinsehen wurde ihm klar, dass das Haupttor komplett zerstört wurde.
Durch den Nebel kam ihm eine gigantische Silhouette entgegen und Domenik ging hinter einem größeren Trümmerstück in Deckung und griff zum Zeus-Gewehr. Durch die Vergrößerung des Zielfernrohrs konnte er zunehmend Details ausmachen und nahm den Kopf des Ungeheuers ins Visier. Der Finger krümmte sich um den Abzug und ein Schuss löste sich mit einem ohrenbetäubenden Knall. Der Gegner wurde durch die Wucht des Aufpralls herum gerissen, fiel jedoch nicht wie zu erwarten zu Boden, sondern blickte nun genau in Domeniks Richtung.
Mit einem kurzen Lichtblitz sprang dieses Monster mehrere Meter hoch auf Domeniks Position zu und landete mit einem metallischen Aufprall direkt vor ihm. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er diesen Gegner nicht am Kopf, sondern an einer Auswuchtung an seiner linken Schulter getroffen hatte, aus dessen Frakturen nun eine schwarze Flüssigkeit triefte.
Mit einem weit ausladenden Hieb und in einer schier unglaublichen Geschwindigkeit schleuderte die Kreatur sein Zeus-Gewehr hinfort und schnappte mit der anderen Hand nach Domeniks linkem Bein. Der eiserne Griff festigte sich und Domenik schrie vor Schmerzen als erste knackende Geräusche einen Knochenbruch ankündigten.
In purer Verzweiflung griff Domenik nach der Schrotflinte und rammte den Lauf in die Risse in der Panzerung des Riesen und drückte ab. Mit einem dumpfen Knall und einem feuchten Schmatzen nahm das Leben seines Widersachers ein Ende. Der metallene Riese kippte langsam zur Seite um und drehte das, immernoch im eisernen Griff gehaltene, Bein langsam aber stetig mit sich. Die Schmerzen waren zu viel für Domenik und ihm wurde schwarz vor Augen.
Beltran
Mechhangar der 3. Oberon Guard
Sebastian sprintete so schnell er nur konnte in Richtung des Mechhangars der 3. Oberon Guard als bereits die ersten Geschosse und Raketen über dem Komplex niedergingen und den Gang, in dem seine Einheit rannte, zum Erzittern brachten.
"Verdammt, wie konnten die so schnell und unbemerkt auf uns vorrücken?"
Seine Einheit blieb ihm eine Antwort schuldig als eine noch heftigere Explosion ertönte und erste Teile Beton aus der Decke löste.
"Scheiße! Das muss ein Munitionsdepot gewesen sein."
Im Hangar angekommen teilte sich seine Einheit auf: Lawrence "Axploit" zu seinem Hatchetman-3F, "die rote" Jenny zu ihrem Raven-3L, Kyzira "Swarm Queen" zu ihrem Catapult-C4 und Sebastian zu seinem Hunchback-4G.
Die Einheit war Kampfhandlungen gewohnt, deswegen waren auch keine weiteren Befehle notwendig, denn jeder wusste was zu tun war. Im Cockpit angekommen fuhr Beltran direkt den Reaktor hoch, schnappte sich den Neurohelm und aktivierte den Gefechtsfunk:
“Oberon-leader: bereit.”
“Oberon-Rot: bereit.”
“Oberon-Queen: bereit.”
“Oberon-Axploit: bereit zum Zuschlagen!”
“Oberon-1 an Crellacor-Gefechtsführung: Wir rücken aus.”, gab Beltran durch den Funk weiter, aber als Antwort kam nur ein Rauschen zurück.
“Jenny du zu erst, besorg uns Ziele. Wir müssen wissen womit wir es zu tun haben!”
“Roger, Oberon-leader!”, antwortete Jenny und sprintete mit ihrem Raven vorraus, Lawrence und Sebastian folgten ihr.
“Kyzira, such dir eine gute Positon und halte dich noch zurück, bis wir wissen…”
“Scheiße! 5 Kontakte am Haupttor. Sie sind schon hier. Aber was...was sind das für Mechs?”, kam es über Funk von Jenny.
“Sie werden versuchen am Tor durchzubrechen. Unterstützen wir unsere Jungs dort!”
Lawrence und Sebastian hatten das Haupttor mittlerweile erreicht und das Radar zeigte, dass der Gegner bis auf 1000 Meter auf das Tor vorgerückt war, als die Verteidigungssysteme des Komplexes zum Leben erwachten und eine LRM Salve nach der nächsten auf den Gegner niedergingen ließen. Auch Kyzira reihte sich in dieses Stakkato ein.
“Die sind Schrott bevor sie das Tor überhaupt beschießen können.”
Genau in diesem Moment löste sich ein Blitz von einem der angreifenden Mechs und ein PPK-Treffer verwandelte eines der feuernden Caliope-Geschütze auf über 800 Meter in eine rauchende Ruine. Beltran überprüfte die Anzeige auf seinem Radar gleich zwei Mal: Ein PPK Treffer auf über 800 Metern mit dieser Kraft und dieser Präzision? Unmöglich!
Doch Salve um Salve fand ihr Ziel und bei jedem Treffer ging eine Verteidigungsstellung in Rauch auf. Auch das Haupttor musste schon erste Treffer einstecken, hielt jedoch noch stand. Plötzlich erwachte der Gefechtsfunk wieder zum Leben und die verschiedenen Frequenzen vermischten sich zu einem unverständlichen, panisch klingendem Kauderwelsch. Vermehrt waren Ausdrücke wie Überrannt, Zerschlagen, Verluste und Forderungen nach Unterstützung zu hören. Sebastian deaktivierte die unnötigen Kanäle, um wieder Verbindung mit der Crellacor-Gefechtsführung aufnehmen zu können - jedoch vergebens. Im diesem Moment wurde das Haupttor von einer neuen Abart von gepanzerten Infanteristen angegriffen. Mit Sprungdüsen ausgestatten stellten die Verteidigungsmauern kein Hindernis für diese Gegner dar und ihre Laser verwandelten jede Gegenwehr im Handumdrehen zu einem Häufchen Asche.
“Feuer frei! Helft unseren Leuten!”, ertönte der Angriffsbefehl von Sebastian und er feuerte seine mittelschweren Laser ab. Auf eine andere Frequenz wechselnd forderte er medizinische Unterstützung für das Haupttor an, bekam jedoch keine Antwort.
Lawrence hatte sich mittlerweile zur Mauer bewegt und fegte mit seiner Axt die Gegner von der Brüstung. Jenny lief die Verteidigungsstellungen ab und feuerte auf jedes dieser kleinen Monster, die versuchten die verbleibenden Caliope-Geschütze zu zerstören. Auch Sebastian hielt sich nicht mehr zurück und entlud gerade seine AC 20 auf auf einen herannahenden Gegner als über ihm ein greller Laser hinwegfuhr und in Kyzira’s rechtem LRM-Werfer einschlug und die eingelagerten Raketen zur Detonation brachte.
Letztendlich brachte eine gigantische Explosion das Haupttor zum Einsturz und der Feind ergoss sich in den Innenhof. Die letzten verbleibenden Einheiten leisteten verbissen jedoch aussichtslos Widerstand als ein gepanzertes Evakuierungsfahrzeug das Haupttor erreichte.
“Alle zum Haupttor deckt das Fahrzeug. Team Status! Kyzira wo bleiben die Raketen?”
“Die Explosion hat mein Feuerleitsystem zerstört. Ich habe nur noch meine Laser.”
“Ich brauche ein wenig. Eines dieser kleinen Biester hat mein Bein demoliert.”, kam es von Jenny.
Auch die glühende und von SRMs verbeulte Panzerung von Lawrence’ Hatchetman würde längerem Beschuss nicht mehr standhalten, jedoch befand er sich gerade in einer Art Blutrausch und würde ihm nicht antworten.
In Sebastian Cockpit stiegen die Temperaturen fast schon unerträglich weiter in die Höhe und den anderen Piloten würde es nicht viel besser ergehen, lange würden sie diesen Kampf nicht mehr durchhalten können. Wieder entlud er die AC 20 und seine Munitionsanzeige sank von 6 auf 5 als der erste gegnerische Mech das Tor erreichte und direkt seine PPKs auf seinen Hunchback entlud. Die Wucht des Treffers riss den Mech herum und das Knartschen und Krachen der internen Struktur lies darauf schließen, dass die Panzerung durchschlagen wurde. Er nahm den Mech, ein Mix aus einem Catapult und einem Marodeur, ins Visier und betätigte den Abzug für die AC 20, aber nichts passierte - Mist!
“Alle Einheiten Rückzug! Hier spricht das Crellacor-Oberkommando. Alle Einheiten zu den Landungsschiffen! Notfallevakuierung 3-Gamma tritt in Kraft.”, ertönte es nun immer wieder auf sämtlichen Frequenzen im Gefechtsfunk.
3-Gamma, das hieß nichts anderes als “Rette sich wer kann”, dachte Sebastian bei sich.
Endlich kam Bewegung in den Evakuierungstransporter und er machte sich auf dem Weg zum Landungsschiff.
“Ihr habt den Herrn gehört, Rückzug Leute!”
Sebastian gab noch eine letzte Salve auf das Tor ab und wirbelte so noch ein wenig Staub auf. Das sollte uns den Rücken ein wenig decken.
So schnell sie nur konnte bewegte sich die Einheit zum nächstgelegenen Landungsschiff. Vorran Jenny begleitet von Kyzira, dann folgte Sebastian und den Abschluss bildete Lawrence ca. 20 Meter hinter ihnen. Von Hinten wurden sie zunehmend von Feindfeuer eingedeckt als sie endlich das Landungsschiff erreichten. In einem letzten Sprint über ein offenes Feld erstürmten sie die Laderampe und erreichten das rettende Innere.
Die Laderampe hatte sich schon fast zur Hälfte geschlossen als Sebastian noch ein letztes Geschoss vernahm, das in seinem Rücken einschlug, aber wohl nicht die Panzerung durchschlagen hatte. Er spürte noch ein kleines Beben begleitet von einem kreischenden Geräusch von Metall auf Metall. Die Luke hatte sich geschlossen. Puh. In Sicherheit!
Sebastian bewegte seinen Mech in die nächste Halterung und spürte das Rütteln der startenden Triebwerke und den Andruck beim Abheben des Stahlkolosses. Die kühle Luft heransehnend öffnete er hastig die Ausstiegsluke. Er hievte sich hinaus und setzte sich auf den Rand der Luke. Da erblickte er Lawrence’ Hatchetman, der in einer komischen Schieflage an der Wand neben der Luke hing. Ein Geschoss hatte seine Rückenpanzerung durchschlagen und war durch das Cockpit wieder ausgetreten.
Fassungslos und benommen machte er sich an den Abstieg. Und hielt am Fuße seines Mechs kurz inne. Er blickte nach oben und es wurde ihm klar, warum seine AC 20 keinen Schuss mehr abgegeben hatte. Das komplette Nachladesystem war weggesprengt worden und von dem Schriftzug “GET ‘REKT!”, das sonst den AC 20 Buckel zierte war nur noch “‘REKT!” zu lesen. Wie wahr!
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Bearbeitet von Rabatzbaer am 21.05.2015 20:14:18 |
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