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Blutung Sturmkraehe |
B e d a n k e n |
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Blutung Sturmkraehe |
1 # 5
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Sturmkraehe
Beiträge: 1009
Ort: Dresden
Eingetreten: 24.10.12 Status: Gesperrt!
Warn: |
10.01.2014 22:21:42 |
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29.09.3050
Hier kniete er nun auf einem Hügel, etwa 3km von seinem Ausbildungslager auf Tranquil entfernt. Die großen Zehen berührten sich, die Knie etwa schulterbreit auseinander, das Körpergewicht auf beiden Unterschenkeln verteilt, atmetete er langsam und konzentriert. Seine Augenlider waren geschlossen und mit Hilfe der Atemübungen, welche ihm seine Ausbilder beigebracht hatten, versuchte er seinen Puls zu senken und sich zu entspannen, aber die innere Ruhe, welche er sonst in seinen Meditationen fand, wollte sich einfach nicht einstellen. Immer und immer wieder kreisten seine Gedanken um den morgigen Tag. Sturmkraehe war nervös.
Das jahrelange Training, die nie endenden Prüfungen, der ständige Kampf zu den besten seiner Geschko zu gehören, der Beste zu sein – all dies hatte ihn hier auf diesen Hügel geführt. Hier kniete er nun und versuchte seine Anspannung zu verringern. Aber es half nichts. Der morgige Tag sollte der Wendepunkt in seinem Leben werden. Seine Blutung, der Kampf um sein weiteres Leben im Clan – die finale Prüfung in der der Welpe bestätigt bekommt das er ein Krieger ist – oder dabei sein Leben lässt.
Da er seine innere Mitte heute eh nicht finden würde, begannen die Gedanken von Sturmkraehe wieder um die Wahl seines Mechs zu kreisen. Ein JM6-A Jägermech.. Fast wollte er lachen über die Wahl, die er gezwungenermaßen hatte treffen müssen. Eine Kampfmaschine, welche auch unter gutmütigster Betrachtung als antiquiert zu betrachten war. Sturmkraehe hatte bei der Überprüfung des Mechs auch den Speicher der Steuerungselektronik ausgelesen und hatte das Herstellungsdatum der Maschine auf den 26.5.2769 zurückverfolgen können. Ein Tech hatte schulterzuckend geäußert das dieser Mech wahrscheinlich bereits im Kampf gegen den Usurpator Stefan Amaris mitgekämpft hatte. Hier auf Tranquil war der 65Tonner schon seit etwa 80 Jahren im Depot eingelagert gewesen. Aber er war Sturmkraehe mit seiner Mischung aus ballistischen Aufhängungen und Missile-Hardpoints als tauglichste Alternative unter vielen Schlechten für den Kampf um seinen Eintritt in die Welt der Mechkrieger erschienen.
In normalen Zeiten hätte er für diesen Kampf einen Ryoken oder einen MadDog gewählt und die Bewaffnung von den Techs nach seinen Wünschen anpassen lassen – aber dies waren keine normalen Zeiten. Die Fronteinheiten des Clans waren auf dem Weg in die innere Sphäre um die bekannten Welten und Terra von der Herrschaft der Barbaren der inneren Sphäre zu befreien. Und mit der Hauptstreitmacht des Clans waren auch alle frei verfügbaren Omni-Mechs als Nachschub abgezogen worden.
So musste er sich also vorerst mit dem begnügen, was er hier im Depot finden konnte. Allerdings würden seine Prüfer auch in solchen Relikten gegen ihn antreten – und er grinste schon jetzt über die Abscheu, mit welcher einige von ihnen in diese Maschinen steigen würden.
Sturmkraehe hatte sich mit dem Gedanken abgefunden – er war ein Wolf, er würde mit allem kämpfen was ihm zur Verfügung stand. Ob in der Geschko im Kampf gegen andere Welpen, oder in einem Mech im Kampf gegen andere Mechs. Er war ein Krieger, auch wenn er diesen Status noch nicht bestätigt hatte, aber Sturmkraehe war mit sich selbst im Reinen was diesen Punkt betraf. Lieber würde er in dem morgigen Kampf fallen, als eine Einstufung in eine andere Kaste zu akzeptieren. Sturmkraehe war ein Krieger – und morgen würde er dies seinem Ausbilder beweisen.
Nachdem er sich lange mit den, für diesen Kampf zur Verfügung stehenden Mechs und den Waffen, welche diese Maschinen tragen konnten, auseinandergesetzt hatte, hatte er sich für die Kombination aus zwei LB10X–Autokannonen und zwei SRM4-Werfern mit einem Artemis-Feuerleitsystem entschieden. Nachdem die Techs den Mech entsprechend seinen Wünschen modifiziert hatten, konnte er sich in den letzten Tagen mit diesen Waffen vertraut machen, und sie kamen seinem Kampfstil entgegen. Das der Jägermech mit dem verbauten Standard-Reaktor extrem langsam werden würde, störte ihn nicht. Der Kampf würde auf so kurze Distanz ausgetragen werden, das er keinen großartig agilen Mech benötigen würde. Allerdings würde er die höhere Überlebensfähigkeit des Mechs im Kampf sicherlich zu schätzen wissen.
Die LBX-Autokannonen liefen angenehm kühl, hatten eine schnelle Nachlademechanik und waren erstaunlich robust. Und die SRM4- Werfer hatten zwar nur eine enttäuschend geringe Reichweite von 270m, aber auch fast den identischen Vorhaltewinkel der LBX-Autokannonen. Damit konnte er auch bei einem schnellen Schuss aus der Drehung heraus mit allen Waffen auf den selben Punkt feuern. Und dadurch das diese LB10X, ähnlich wie ein Schrotgewehr vergangener Tage, eine Schrapnell-Munition verschoss, würde er die Panzerung seiner Gegner mit jedem Schuss schwächen, und die Kurzstrecken-Raktene würden ihr übriges dazu beitragen um seinen Gegner zu zerfetzen.
Sturmkraehe machte sich keine Illusionen darüber wie der Kampf verlaufen würde. Seine Prüfer würden ihn und seine Fähigkeiten im Mech zur Genüge testen – und dieser Test würde der härteste von allen Tests werden, die er in seinem bisherigen Dasein absolviert hatte. Allerdings wusste er auch, das die Chancen den Rang eines Mechkriegers zu erringen durch das Bietverfahren etwas besser wurden. Und vielleicht bot sich ihm auch mit viel Glück die Chance einen zweiten Mech abzuschießen. Um diesem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen hatte er sich seine Taktik bereits festgelegt. Sturmkraehe würde nicht, wie die meisten anderen Kadetten, zuerst den leichtesten seiner Prüfer fordern – nein, er wollte erst den mittleren oder schwersten Gegner bezwingen, um danach mit dem Rest der von seinem Mech noch übrig war die Möglichkeit zum Abschuss des leichtesten Mechs zu haben.
In Gedanken ging er seine Taktik noch einmal durch und prüfte Sie und das Wissen über sein Können und seinen Mech auf irgendwelche Unstimmigkeiten. Als er darin keinen Fehler finden konnte beschloss er das es jetzt nichts mehr gab was er ändern konnte, und das etwas Schlaf vor dem Kampf besser war als hier noch länger nach der Gelassenheit zu suchen, die er heute wahrscheinlich eh nicht mehr finden würde.
Ein letztes Mal genoss er die wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne und sog die aktuelle Ruhe dieser weiten Graslandschaft in sich auf. Auch wenn dieses Trainingsgelände von tiefen Kratern und Rinnen durchzogen war, und von der Vielzahl der Kämpfe zernarbt, so hatte er hier doch seine Ausbildung verbracht und betrachtete diese Landschaft als seine Heimat. „Wer weiß,“ dachte er sich „ob ich diese Heimat wiedersehe.“ Denn morgen war er entweder ein Krieger – oder er war tot. Als Krieger würde er hoffentlich einer Frontlinien-Einheit zugeteilt werden und dies hier nicht so schnell wiedersehen – und als Toter? Daran wollte Sturmkraehe gar nicht denken.
Er öffnete die Augen und schaute sich noch einmal um, prägte sich den Anblick des Trainingsgeländes und der angrenzenden Berge ein und sog die Luft in seine Lungen. Dann streckte er sich, dehnte kurz seine Muskeln und stand auf. Er schloss nochmals kurz die Augen, atmete tief ein – drehte sich um und joggte ins Ausbildungslager zurück. Die Würfel waren gefallen, jetzt konnte er nichts mehr ändern – morgen würde er kämpfen und entweder siegen oder sterben. Und mit diesem Gedanken erstarben die Zweifel in seinem Kopf und die Gelassenheit, die er in den letzten 2 Stunden verzweifelt gesucht hatte, nahm ihren Platz ein.
30.09.3050
Die letzten zwei Stunden waren wie im Fluge vergangen. Die Meldung über den Mech, welchen er in seinem Blutungs-Kampf verwenden würde, war kurz und knapp erfolgt. Das Bietverfahren, in welchem einige hochrangige Krieger um die Ehre boten ihn zu prüfen, nahm danach jedoch fast 30 Minuten in Anspruch. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war – darüber wollte sich Sturmkraehe keine Gedanken machen. Er würde jeden Gegner besiegen können, welcher sich ihm auf dem Weg zum Krieger in den Weg stellen wollte.
Sein Mech war so bereit wie man es von dieser antiquierten Technik erwarten konnte – und Sturmkraehe fieberte dem Kampf entgegen.
Das Zeichen, das sich das Landungsschiff seinem Ziel näherte, ertönte nun bereits zum zweiten Mal. Das heißt sie befanden sich bereits im Landeanflug. Der immer stärker werdende Druck auf Stumkraehes Körper zeigte ihm, das die Bremstriebwerke bereits den notwendigen Bremsschub erzeugten – aber er hörte in seinem Cockpit kaum irgendwelche anderen Geräusche als das Jaulen der Triebwerke. Würden sie auf einem Planeten mit Atmosphäre landen, dann müsste er doch eigentlich jetzt bereits das Vorbeiheulen der Umgebungsluft am Schiffsrumpf hören und die atmosphärischen Turbulenzen spüren. Aber da war nichts. Nachdem er die Startsequenz initiiert hatte schloss er die Augen für den sinnlosen Versuch seinen Atem und seine Nervosität zu beruhigen. Aufgrund der kurzen Flugzeit schlussfolgerte er, das sich das Gefechtsfeld für seine Blutung auf dem berüchtigten Vulkanmond von Tranquil befinden dürfte. Über den hatte er bereits einige Geschichten gehört - Therra Therma – vulkanisch hoch aktiv und brandgefährlich. Da dieser Mond keinen nennenswerte Atmosphäre hatte, bedeutete ein beschädigtes Cockpit fast automatisch den Tod des Piloten - das galt zwar dann sowohl für Sturmkraehe als auch für seine Prüfer – aber das war nur ein kleiner Trost. Nichts destotrotz – auch wenn sein Mech sehr kühl lief - das würde ein heißer und schwerer Kampf werden.
Der Ruck des aufsetzenden Landungsschiffes schüttelte ihn in seiner Cockpitliege hart durch. Er rückte zum wiederholten Mal den Neurohelm auf seinem Kopf und seinen Schultern zurecht und prüfte zum gefühlt 20ten Mal die Festigkeit seiner Haltegurte über der Kühlweste.
Mit schnellem Blick überflog er die Daten seines Mechs und legte seine Hände um die beiden Steuerknüppel, welche die Geschwindigkeit und die Torso und Armbewegungen seines Mechs steuerten.
Nur das erwartete Krachen der sich öffnenden Halte-Klammern seines Wartungs-Gerüstes wollte nicht ertönen. Nach einer gefühlten Ewigkeit knackten die Kopfhörer in seinem Neurohelm und sein Ausbilder SCapt. Mandred meldete sich mit den kurzen Worten „Welpe, fahre deinen Mech wieder herunter, die ursprüngliche Landezone ist aufgrund extrem hoher tektonischer Aktivität momentan für deine Blutung nicht nutzbar – wir fliegen eine weitere Landezone an.“ Knack. Aus.
Sturkraehes Nervosität fiel irgendwie in sich zusammen. Das Abheben des Landungsschiffes und den weiteren Flug nahm er vollständig wahr, aber es war, als ob während der ersten Landung die Flamme seiner Aufregung einfach ausgebrannt wäre. Sturmkraehe war konzentriert – und endlich auch ruhig – tödlich ruhig.
Die zweite Landung erfolgt auf einem Planeten mit Atmosphäre – soviel konnte er aus den Geräuschen des Anfluges bereits herausfiltern. Sein Mech fuhr ohne Probleme erneut hoch und als die Landung erfolgt war lösten sich auch die Halteklammern seines Mechs. Er schritt den kurzen Weg auf das Hangar-Tor zu und als es sich öffnete konnte er die recht vertrauten Umrisse der vereisten Stadt in der Nähe des Nordpols von Tranquil erkennen. Gut, hier kannte er die Umgebung aus zahlreichen Übungskämpfen.
Der Marsch zur Gefechtsposition war kurz, aber wichtig, denn hier konnte Sturmkraehe sich mit dem Reaktionen seines Jägermech auf dem vereisten Boden vertraut machen. Das diese Maschine nach der Auslagerung aus dem Depot von den Techs vollständig überholt worden war, machte sich hier extrem positiv bemerkbar – der Mech bewegte sich zwar in dieser kalten Umgebung noch etwas träge, aber das würde sich im Gefecht mit steigender Hitze schnell geben – viel wichtiger war das die breiten Fußmodule auch erneuert worden waren und sich in dem Eis unter ihm regelrecht festkrallten. Das Gefecht würde auf einem Eissee in der Nähe der alten Hafenanlage stattfinden. Dort konnte er weder mit einer Deckung noch mit einer Überhitzung seines Gegners rechnen – Dort kam es einzig und allein auf sichere Bewegungen auf dem Eis und auf die Panzerung seines Jägermechs an.
Als er die befohlene Position fast erreicht hatte konnte Sturmkraehe seine Prüfer sehen. Mit einem kurzen Check überprüfte er die Konfigurationen Ihrer Mechs. Kadett Chann führte einen 45 Tonnen schweren Blackjack BJ-1 mit 2 AC2 und 2 Medium Lasern ins Feld, Kadett McFox trat in einem 65 Tonner Catapult K2 mit 1 AC10 und 2 Large Lasern an und Kadett Leo hatte sich für einen 75 Tonnen Orion Protector mit einer AC20 und 2 Medium Lasern entschieden.
Sturmkraehe hatte sich seine Taktik bereits vor Tagen festgelegt: Kadett Leo aus dem Hause Kerensky in dem Orion würde sein erster Gegner werden.
Seine Kopfhörer erwachten knackend zum Leben und die Stimme des Eidmeisters erklang:
„Dein Weg bis hierher mag Dir lang und beschwerlich vorgekommen sein, Welpe. Aber sei gewiss, dass er nur ein erster Schritt war, wenn Du mit den Wölfen in den Krieg ziehst. Wie ist Dein Name?“
„Mein Name ist Sturmkraehe aus dem Haus McKibben!“ lautete seine kurze Antwort. Auch die Antworten auf die weiteren Fragen fielen knapp aus – Sturmkraehe war noch nie ein Mann vieler Worte und würde es auch heute, unter dieser Anspannung, nicht werden.
Als ersten Gegner forderte er wie geplant Kadett Leo in seinem Orion. Beide Kontrahenten begaben sich an ihre Positionen, drehten sich voneinander weg und warteten auf das Signal des Eidmeisters.
Als der Eidmeister das Signal gab drehte Sturmkraehe seinen Jägermech mit allem was die Myomer-Muskeln hergaben auf der Stelle um 120° nach rechts und spurtete mit Höchsttempo schräg in die Richtung des Orion. 400m Distanz. Er richtete die beiden Autokannonen auf den Gegner aus und feuerte einen schnellen Schuss der LBX-AK's auf den sich noch immer drehenden Orion und raspelte mit den Schrapnellen Panzerung vom ganzen Mech. Nachdem dieser seine Drehung vollendet hatte setzte sich sein Gegner träge in Bewegung. Scheinbar hatte er deutlich mehr Schwierigkeiten auf dem Eis, denn die Drehung von Kadett Leo dauerte deutlich zu lange.
Sofort nach dem Schuss drehte Sturmkraehe seinen eigenen Torso zurück, um den Waffen des Orion die gut gepanzerte rechte Seite zu bieten. Die AK20 des Orion brüllte auf, aber der erwartete Einschlag blieb aus und nur die beiden Medium-Laser verbrannten die Panzerung seiner rechten Torsohälfte. Gut, noch fast volle Panzerung übrig. Als die Nachlademechanik der AK's mit einem hörbaren Schlag die nächste Salve geladen hatte, drehte Sturmkraehe den Torso wieder zum Gegner, sah das er sich dem Gegner auf 250m genähert hatte, zielte, und pumpte eine volle Salve aus beiden LBX-AK's und aus den SRM-Werfern auf den kaum beschädigten Center des Orion. 2 der SRM-Raketen verfehlten aufgrund der Streuung knapp ihr Ziel, aber das war unerheblich, denn der Rest der Salve traf die Brust des Gegners voll und fetzte große Teile der Panzerung von dem Mech. Sofort drehte Sturmkraehe den Torso seines Mechs wieder zur Seite, und wappnete sich gegen den Einschlag der AK20 – und diesmal traf sie seinen rechten Arm und Torso. Noch kein Panzerungsdurchbruch, aber die rechte Seite hatte schon ziemlich gelitten.
Sturmkraehe steuerte seinen Mech mit einem harten Manöver aus vollem Lauf scharf nach rechts, um dem Orion nun die unbeschädigte linke Seite als Trefferfläche zu bieten zu können und feuerte gleichzeitig in der Drehung wieder auf den Center-Torso des heranstapfenden Gegner. Die beiden Mechs umkreisten sich und die Antwort des Orions ließ nicht auf sich warten. Noch während er seinen Torso zur Seite drehen wollte sah er das Aufblitzen der feuernden AK20 seines Gegners und spürte den harten Schlag des Einschlages. Dieser Schuss und die beiden Laser hatten ihn schwer getroffen. Glücklicherweise hatte er die Panzerung im Center Torso vollständig aufgepanzert und konnte mindestens 4 solche Treffer aushalten. Sofort feuerte Sturmkrähe eine komplette Salve aus den beiden LBX-AK's und den beiden SRM-Werfen zurück und drehte seinen Torso nach rechts. Die AK20 seines Gegners brüllte erneut auf, aber nur die kohärenten Lanzen Licht aus den beiden Medium-Lasern trafen seinen Mech und verbrannten Panzerung auf seiner noch unbeschädigten linken Seite. Die beiden Mechs umkreisten sich wie Raubtiere, und hatten sich auf eine Distanz von ca. 80m angenähert.
Sturmkraehes nächster Treffer hatte fast keine Chance vorbeizugehen und traf den Orion erneut mitten in die breite Brust und zerstörte die letzten Panzerungsreste. Dieser Gegner war so gut wie besiegt, denn nun brauchte Sturmkraehe nur noch einen guten Treffer in die nun freiliegende interne Struktur um dessen Schicksal zu besiegeln. Daher war die AK20 Salve von Kadett Leo nur noch ein letztes Aufbäumen und zerstörte zwar einiges an Panzerung am linken Arm und Torso – aber das war fast unwichtig denn Sturmkraehes nächster Treffer war verheerend. Auf diese kurze Distanz weideten sie den Orion regelrecht aus. Die Schrapnelle der LBX-Autokanonen zerfetzte große Teile der internen Struktur und die SRM-Raketen zerstörten Teile der Reaktorabschirmung des Orion. Nur die Notabschaltung konnte noch eine unkontrollierbare Kern-Reaktion verhindern und der 75-Tonner fiel wie eine Stoffpuppe haltlos in sich zusammen.
Geschafft !! Krieger !! Ein erlösender Schrei hallte durch das Cockpit von Sturmkraehe. Ob er das Micro geöffnet hatte und der Gefechtsleitung in die Ohren schrie war Sturmkrahe in diesem Moment egal - Jahre des Trainings hatten ihn hierher geführt und ihn nun zu einem gebluteten Mechkrieger geformt. Die Anspannung fiel endgültig von ihm ab. Das Ziel war erreicht, alles weitere wird ein Bonus.
„Abschuss wird bestätigt!“ Die Stimme der Gefechtsleitung halte durch seine Ohren. Seine Rangebstätigung als Mechkrieger erfolgte, während er die Schadensdiagramme seines Mechs überprüfte. Von der Panzerung seines rechten Armes waren noch 65 % vorhanden, der rechte Torso hatte etwa 30% eingebüßt, im Center Torso hatte er noch 75 % und im linken Torso 60% Restpanzerung - der linke Arm war mit 55 % Verlust am stärksten beschädigt. Alles in Allem waren dies aber erstaunlich geringe Beschädigungen für einen Kampf mit einem 10 Tonnen schwereren Orion.
Daher fiel es ihm leicht die Frage des Eidmeisters nach einer weiteren Forderung zu beantworten: „POS, ich fordere Kadett Chann“
Beide Mechs stapften auf ihre vorgegebenen Positionen zu. Dieser kurze Marsch ließ Sturmkraehe genügend Zeit sich eine Taktik gegen den 20 Tonnen leichteren Gegner zurechtzulegen. Der Blackjack war deutlich schneller und mit seinen Sprungdüsen viel beweglicher als sein Jäger – das war gefährlich, und Kadett Chann würde dies nutzen und alles geben um ihn zu besiegen – aber er war mit den AC2 auch eher für ein Langstrecken-Gefecht ausgerüstet und der Mech neigte beim vollen Einsatz seiner Autokanonen und seiner Medium Laser zum Überhitzen. Außerdem war die Frontpanzerung des Blackjacks recht gering – und damit der Angriffspunkt, auf den sich Sturkraehe konzentrieren würde. Also musste er die Distanz schnell verkürzen und den kleinen Mech innerhalb der Reichweite seiner SRM4 halten, um das mörderische Feuer der schnellfeuernden AC2 nicht zu lange über seinen Jäger regnen zu lassen.
Zum zweiten Mal standen nun zwei Mechs mit dem Rücken zueinander und erneut gab der Eidmeister den Kampf frei. Sturmkraehe drehte seinen Mech in einem wilden Manöver zu seinem Gegner, stürmte anschließend direkt auf ihn zu und eröffnete bereits auf die recht lange Distanz von 450m mit den beiden LBX-AK's ein Kettenfeuer um Kadett Chann das Zielen in seinem Blackjack zu erschweren. Aber das bedeutete gar nichts. Denn bevor er seine eigene Drehung überhaupt richtig vollendet hatte schlugen bereits die ersten AC2 Granaten Breschen in die Panzerung seines Jägermech.
Mit nach rechts und links drehen seines Torsos und zwischenzeitlichen Feuerstößen mit den LBX-AK's verkürzte Sturmkraehe die Distanz zu Kadett Chann und versuchte die Schäden über seinen ganzen Mech zu verteilen. Den wilden Strom der Einschläge musste er zwangsläufig über sich ergehen lassen bis er in die passenden Reichweite für die SRM-Werfer gekommen war. 300m.
Ein Daumendruck, und die Feuerreihenfolge seiner Autokanonen wechselte vom Ketten- auf duales Feuer. 30m weiter und eine Drehung zum Gegner - und zwei gleichzeitige Krümmungen beider Zeigefinger lösten eine vernichtende Breitseite aller seiner Waffen auf den zurückweichenden Blackjack aus. Auch wenn Kadett Chann geschickt zurückwich und mit einem Sprung zur Seite versuchte aus dem Weg des Feuersturms zu springen – die beiden SRM-Salven trafen seinen Mech voll in die Brust und die beiden LBX-Autokannonen taten ihr Übriges und zerfetzten große Teile seine eh bereits geringen Frontpanzerung.
Mit einem kurzen Anlauf und einem anschließenden wilden Sprung über den Kopf des Jägermech entfloh der flinke 45-Tonner aus dem Gesichtsfeld von Sturmkraehe und setzte seinen wilden Beschuss mit den AC2 auf die bereits stark geschwächte Panzerung des Jägermech fort.
Sturmkraehe drehte sich zur Seite, erfasste den Blackjack erneut und feuerte einen zweiten Alpha-Schlag auf den Gegner. Als ob Chann es geahnt hätte drehte er sich in dem Moment zur Seite und blockte den Schaden mit seinem linken Arm und Torso. Die Wucht der Einschläge zerstörte die AC2 und riss den linken Arm vom Torso des kleinen Mechs. Kadett Chann sprang erneut zur Seite und feuerte mit der verbliebenen AC2 und den beiden Medium-Lasern auf die bereits stark geschwächte Panzerung von Sturmkraehe – Bamm - Eine rote Anzeige informierte ihn über einen Panzerungsdurchbruch und die seelenlose Stimme seines Bordcomputers verriet ihm das er einen seiner Wärmetauscher verloren hatte. Er ignorierte die Warnung, und als die Autokanonen mit einem metallischen Schlag anzeigte, das sie eine weitere Salve nachgeladen hatten drehte er seinen Torso zu dem kleineren Mech, erfasste ihn und feuerte einen weiter volle Breitseite.
Diesmal konnte der Blackjack nicht rechtzeitig ausweichen und der Treffer zerfetzte die letzten Reste seiner Front-Panzerung, und die Schrapnelle der LBX-AK beschädigten das Gyroskop-Gehäuse so stark, das Kadett Chann trotz verzweifelten Versuchen den Mech nur noch zwei Schritte aufrecht halten konnte und dann qualmend neben dem Jägermech zusammenbrach.
Während sich seine schweißnassen, verkrampften Hände langsam von den beiden Steuerknüppeln lösten und er mehrmals tief Luft holte um seine Anspannung zu vertreiben, verifizierte die Gefechtsleitung seinen zweiten Abschuss und bestätigte seinen Rang als SternCommander.
Dieser Kampf war deutlich härter gewesen als Sturmkraehe gedacht hatte und er war erleichtert als er aus den Augenwinkeln sah wie die Cockpitluke des Blackjack aufschwang und Chann etwas benommen, aber scheinbar nicht schwer verletzt aus dem Inneren seines Mechs kletterte und ihm mit einem Daumen nach oben zu seinem Sieg gratulierte.
Als der Eidmeister ihn fragte ob er seinen dritten Prüfer fordern wollte, nahm er sich die Zeit und überprüfte die Schadensdiagramme seines Mechs. Von der Panzerung seines rechten Armes waren noch 45 % vorhanden, vom rechten Torso 43%, im Center Torso hatte er noch 50 % und die Panzerung vom linken Torso war durchbrochen - der linke Arm war mit 30 % Restpanzerung noch am Mech, aber wahrscheinlich nicht mehr lange..
War es Wahnwitz, aber bevor er recht überlegt hatte rutschten Sturmkraehe die Worte „Ich fordere Kadett McFox“ über die Lippen.
Als sich der Catapult in Bewegung setzte fiel Sturmkraehes Blick seine Munitions-Anzeige und er wurde blass. Noch 19 Schuss für die LBX-AK's war nicht sehr viel und von den ehemals 100 SRM-Raketen waren noch ganze 36 übrig. Das waren 4,5 Salven aus beiden SRM's - und deutlich zu wenig um einen flink bewegten 65 Tonner bezwingen zu können. Er durfte sich daher auf keinen Fall einen Fehlschuss leisten und musste die verletzliche Nase des Catapult als Ziel nehmen um überhaupt eine Chance zu haben diesen Kampf zu gewinnen. Mit etwas Glück gelang es ihm vielleicht sogar das Cockpit des Gegners zu zerstören.
Sturmkraehe bewegte sich auf seine Ausgangsposition und spurtete, als der Kampf freigegeben wurde, mit einer engen Rechtskurve direkt auf den K2 zu. Dabei präsentierte er seinem Gegner die rechte Torso-Hälfte, um eine weitere Beschädigung der linken Seite zu vermeiden. 2 Treffer der beiden LargeLaser und der AC10 musste sein treuer Jägermech einstecken, bis er sich in die richtige Distanz zum Gegner gebracht hatte. Dieses Manöver kostete ihn fast die gesamte restliche Panzerung seines rechten Armes und Torsos, aber der volle Alpha-Schlag direkt in die Front des Catapult raubten auch diesem einige seiner Panzerplatten.
Mit einer Torsodrehung konnte Sturmkraehe seine linke Seite schützen, aber vom Gegenfeuer seines Gegners wurden die letzten Panzerungsreste auf der rechten Seite durchbrochen und sein zweiter Wärmetauscher zerstört. Glücklicherweise war die in diesem Torso eingelagerte Munition bereits verbraucht, sonst wäre dieser Treffer mit Sicherheit das Ende seines Mechs gewesen. So konnte er wenigstens noch einmal alle seine Waffen in die Front seines Gegners feuern, bevor die beiden schweren Laser sich durch die interne Struktur fraßen und den rechten Arm abtrennten, und der Treffer der AC10 seine restliche Center-Torso-Panzerung zerstörte.
Das Schicksal von Sturkraehes Jägermech war besiegelt, aber mit einer letzten, fast trotzigen Bewegung wandte er sich seinem Gegner zu und feuerte mit der verbliebenen LBX-AK und der SRM4 des linken Arms noch einmal auf die Front seines Gegners, bevor dieser ihm mit einem weiteren Schuss aus den beiden Schweren Lasern und der AC10 in den ungeschützten Rumpf das Gyroskop und einen Teil der Reaktor-Abschirmung zerstörte und der qualmende Jägermech haltlos zusammenbrach.
SternCommander – viel mehr als er sich erhofft hatte – und ein ehrenvoller Kampf, welcher ihm ein respektvolles Kopfnicken seines Ausbilders und eine Versetzung in eine Fronteinheit einbrachte. Sturmkraehe war zufrieden mit seiner Leistung.
Nur an die Feier am Abend mit seinen Kameraden hatte er im Nachhinein keine guten Erinnerungen. Die braune Flasche, die ihm jemand mit den Worten „Viele Grüße von Chann“ zugesteckt hatte, enthielt eine alkoholische Mixtur, welche auf der Zunge noch angenehm war, aber im Hals dann Assoziationen mit einem Reaktor-Leck aufkommen ließ. Bis zur Hälfte der Flasche hatte er sich durchgekämpft bis sein Erinnerungsvermögen auf der Strecke blieb – Zumindest hatte er am nächsten Morgen keine Ahnung wie er ins Bett dieser riesigen, nackten Elementarin gekommen war..
Bearbeitet von Sturmkraehe am 10.01.2014 22:40:29 |
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Autor |
RE: Blutung Sturmkraehe |
2 # 5
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Maddog
Beiträge: 3629
Eingetreten: 24.09.12 Status: Offline
Warn: |
11.01.2014 09:20:33 |
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Ähm...
Chapeau
[ Clan-Home | Kodax | Forum ]
Ehre und Stärke |
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Autor |
RE: Blutung Sturmkraehe |
3 # 5
| Gelöschter User |
11.01.2014 09:35:30 |
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Wow. Sehr gut geschrieben Sturmi.
Solltest auf deine Besserehälfte hören und mal einen ganzen Roman schreiben.
Ähhm wenn unser Lehrmeister das liesst. Es war nur Hustensirup aus den MedTech Reserven in der Flasche.
Alle Gerücht die mich als inoffiziellen Alkoholdealer des Clans benennen, ist kein Glaube zu schenken. |
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Autor |
RE: Blutung Sturmkraehe |
4 # 5
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Andreas
SCom
Beiträge: 893
Eingetreten: 03.12.08 Status: Offline
Warn: |
11.01.2014 18:58:20 |
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Sehr Schön (Bedank-button drück) |
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Autor |
RE: Blutung Sturmkraehe |
5 # 5
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Meldric
Khan
Beiträge: 6932
Eingetreten: 12.12.07 Status: Offline
Warn: |
03.02.2014 11:36:23 |
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Hi!
Weils eine sehr gute und auch lange Geschichte ist, gewähre ich 90 XP.
Sind eingetragen.
[ Kodax | Touman Γ ]
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